Geschichte des Vereins

Aus der Geschichte des Tambourcorps Dahle

Schon vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde in Dahle das Trommel- und Pfeifenspiel gepflegt. Besonders waren es die Schulbuben der oberen Klasse, die mit Begeisterung dieser Musik huldigten. Immer wieder fanden sich ältere Männer, die schon beim Militär in Spielmannszügen mitgewirkt hatten, und sich nun bemühten, ihr Wissen und Können den jungen Musikanten beizubringen. Obwohl das Einüben der Märsche nicht innerhalb der Pflichtschulstunden geschah, wurden doch beachtliche Leistungen erzielt. Die Lehrer unterstützten das Hobby der jungen Spielleute, bis der erste Weltkrieg diesem schönen Brauch ein Ende machte.

Im Jahre 1923 wurde von diesen ehemaligen Trommlern und Pfeifern der Wunsch geäußert, in Dahle einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Durch Spenden der Dahler Bürger gelang es, den Plan Wirklichkeit werden zu lassen.

Gründer des Tambour-Corps waren:

Ernst Bleicker, Karl Frank, Walter Knipp, Erich Goeke, Fritz Wenghöfer, Karl Kämper, Erwin Körte, Fritz Brinkmann, Ludwig Ossenberg-Engels.

Zu denen stießen nach kurzer Zeit:

Ernst Hollweg, Albert Hollweg, Ernst Haape, Willi Warschau, Erwin Warschau und Walter Ries.

In Ermangelung eines Übungslokals fand das Einüben der Märsche in Gottes freier Natur statt. Noch in dem selben Jahr ging es nach Evingsen zum Wettstreit, wo beim Bühnenspiel trotz der mit dem öffentlichen Auftreten verbundenen Aufregung etliche erste Preise gewonnen wurden.

War man bisher in Räuberzivil aufgetreten, nach diesem ersten Erfolg gab es kein Halten mehr, eine Uniform mußte beschafft werden. Jeder Spielmann erstand von seinem Taschengeld einen Uniformrock mit Mütze.

Was dem Tambour-Corps am meisten Sorge bereitete, war das Fehlen eines geeigneten Übungslokals. Schließlich stellte Frau Anna Bleicker, die Mutter des Spielmanns Ernst Bleicker, den jungen Leuten in ihrem Wohnhaus an der Hochstraße einen Raum zur Verfügung. „Hier! an der Halle", gab es dann nach siegreichen Wettstreiten das zünftige Heringstipp oder Reibeplätzchenessen.

Nachdem zuerst die Tambourmajore Ludwig Ossenberg-Engels, Albert Müchler und Fritz Brinkmann die Spielleute zu den ersten Veranstaltungen führten, wurde Erich Goeke, der die Märsche schon seit der Gründung einübte, 1924 einstimmig zum Tambourmajor gewählt. Ihm in erster Linie ist es zu verdanken, dass das Dahler Tambourcorps weit über den heimischen Raum hinaus bekannt geworden ist.

       Erich Goeke

              Ehrentambourmajor

Komponist des Marsches “ Der fleißige Spielmann”

In dankbarer Anerkennung seiner Verdienste im Verein wurde Erich Goeke 1968 anläßlich seines 65. Geburtstages zum Ehrentambourmajor ernannt. Ihm zur Seite steht seit 1967 Tambourmajor Edgar Wille.

In den nun folgenden Jahren wurde eine ganze Reihe von auswärtigen Veranstaltungen besucht, von denen nur die Wettstreite in Siegen, Altena, Letmathe und Untergrüne genannt werden sollen. Als den großen Durchbruch kann man wohl den Wettstreit in Dinslaken 1926 bezeichnen. Wo die Dahler Spielleute allein neun erste Preise und den Tambourmajorspreis errangen. Aber nicht nur auf Wettstreiten, sondern auch bei vielen anderen festlichen Veranstaltungen gab der Spielmannszug sein Bestes.

Der nun folgende zweite Weltkrieg brachte die Vereinsarbeit ganz zum Erliegen, da viele Spielleute zum Wehrdienst eingezogen wurden. In den Kriegswirren gingen die Instrumente zum größten Teil verloren.

Dank der Spendenfreudigkeit der Dahler Bürger und der Unterstützung der derzeitigen Gemeindeväter gelang es den ehemaligen Spielleuten Erich Goeke, Ernst Haape, Ernst Hollweg, Ernst Bleicker, Erwin Goeke, Erwin Warschau das Tambour-Corps im Jahre 1953 wieder auf die Beine zu bringen. „Ohne Fleiß kein Preis". Hieß es besonders für die jungen Spielleute, die ja von Grund auf neu angelernt werden mußten.

Der Turnverein Dahle stellte einen Raum für unsere Übungsstunden zur Verfügung, ohne den das Wiedererstehen des Tambour-Corps fast unmöglich gewesen wäre. Für dieses Entgegenkommen sei dem Turnverein an dieser Steile herzlich gedankt.

Nach dem Wiederaufbau in den 50.er Jahren

Am 18. und 19. Mai 1963 konnte das Tambourcorps sein 40jähriges Jubiläum in der Turnhalle feiern. Die Halle wurde fast zu klein, um alle Gäste und Vereine aufzunehmen, von denen an dieser Stelle besonders der Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Mingolsheim erwähnt werden soll. Mit dem uns eine nun schon eine über 40 Jahre andauernde Freundschaft verbindet. Möge diese auch weiterhin bestehen, wie auch die engen Beziehungen zu unserem Nachbarvereinen.

Mit diesen Kameraden haben wir manche Stunde besonders auf dem Schützenfest in Evingsen in froher Runde verbracht. Seit der Eingemeindung zur Stadt Altena ist auch die Kameradschaft zu den Spielleuten von Altena-Rahmede und der Freiwilligen Feuerwehr Altena enger geworden.

In der folgenden Zeit wurde wieder eifrig geübt, um wieder an Freundschaftstreffen und Wettstreiten teilzunehmen. Neben der Mitwirkung an den Schützenfesten in Dahle, Evingsen und Werdohl, durfte das Corps bei Schulfesten, Laternenumzügen des Kindergartens und vielen kleineren Vereinsfeiern sein Können unter Beweis stellen.

1969 trat das Tambour-Corps dem Deutschen Volksmusikerbund bei. Neben der guten Unterstützung durch diese Vereinigung war der Besuch der Bezirksmusikfeste für die Spielkameraden immer ein besonderes Erlebnis. Was die Gründer mit viel Idealismus und in treuer Kameradschaft aufgebaut haben, sollte dem Nachwuchs Verpflichtung sein, im gleichen Sinne und zur Freude aller Bürger an der schönen Spielmannsmusik festzuhalten.

Am 20. Mai 1973 war es dann soweit, das Tambourcorps wurde ein halbes Jahrhundert, dieses schöne Fest wurde im damaligen Festzelt zu Dahle gefeiert, ohne dem Dahler Schützenverein wäre das schöne Fest nicht möglich gewesen.Gefeiert wurde das Fest mit 21 Befreundeten Musikvereinen aus Nah und Fern.

3 Aktive Gründungsmitglieder im Jahre des 50. Jubiläums

Im Laufe der Jahre wurden weiterhin viele Großartige Feste besucht.Weiterhin hatte das Tambour-Corps viel Erfolg und so wurde 1983 das 60 jährige Jubiläum auch wieder ein besonderes Ereignis zu dem wieder viele befreundete Vereine eingeladen wurden und es eine große Sause gab.

Wie in den Jubiläumsjahren zuvor hat das Tambour-Corps sich auch im Jahre 1993 zum 70 jährugen Bestehen nicht Lumpen lassen und hat wieder einmal ein großes Erfolgreiches Fest auf die Beine gestellt.

1997 betrat Wolfgang Müchler den Verein und setzte das fort, was sein Vater stolz viele Jahre gemacht hat. Wolfgang übernahm das Amt des Tambourmajors, was er auch bis zum heutigen Tage hervorragend macht.
Wolfgang Müchler 
1. Tambourmajor

In den folgenden Jahren wurden wir zu einigen großen Schützenfesten eingeladen wie zum Beispiel in Lüdenscheid, Werdohl oder Neuenrade.

Am 20. und 21. September 2003 war es dann mal wieder soweit, es stand das 80 jährige Jubiläum an. Extra für unser Jubiläum reisten unsere langjährigen Freunde aus Mingolsheim an, so verbrachten wir den ersten Abend gemütlich in unserem Vereinslokal Walter Droste. Der Altenaer und sogar der Mingolsheimer Bürgermeister waren auch zu dem gemütlichen Abend erschienen und hielten eine sehr schöne Ansprache.

Anschließend übernahm unser 1. Vorsitzender Wolfgang Müchler die Geschenke entgegen.

Am Sonntagmorgen sahen einige Gesichter noch etwas müde aus, doch das musikalische Frühschoppen sollte sie erst richtig fit machen. Zehn befreundete Spielmannszüge spielten auf und ließen auch das letzte Fünkchen Müdigkeit weichen.

Der Höhepunkt war dann das gemeinsame Zusammenspiel aller befreundeter Vereine, was ein toller Abschluss des 80. jährigen Jubiläums war.

In den kommenden 5 Jahren gab es einige Auftritte die absolviert wurden, bis dann das 85. Vereinsjubiläum vor der Tür stand.


Ausgelassen wurde dieses Fest mit allen befreundeten Vereinen und auch erstmals mit den befreundeten Schützenvereinen in der Dahler Schützenhalle gefeiert.

 

Umbruch und Veränderungen im Verein...

In den darauf folgenden Jahren lief es nicht immer ganz so wie man es sich gewünscht hätte, die Mitgliederzahlen sanken und die zu absolvierenden Auftritte wurden somit immer schwieriger qualitativ und quantitativ zu meistern.

Ende 2009 kam es dann zu großen Entscheidungen...

Gemeinsam wurde besprochen, wie man im Verein weitermachen könnte und was wir ändern könnten. Am Ende eines langen Tages und harten Diskussionen stand es aber fest: Wir wollen neue Wege gehen und öffnen uns der neuen Spielleutemusik.

Anfang des Jahres 2010 fanden wir einen musikalischen Leiter der uns bis heute auf dem Weg der modernen Musik unterstützt. Mit Patrik Wirth vom Musica Piccola Musikverlag in Essen haben wir so, neben Wolfgang Müchler als Tambourmajor, einen Dirigenten für die modernen Stücke gefunden.


Wolfgang Müchler

Tambourmajor

 Patrik Wirth

 musikalischer Leiter


So setzen wir nun neben dem klassischen Instrumentarium wie Flöte, Lyra, kleine Trommel, große Trommel und Becken auch erweitertes Instrumentarium bestehend aus Stabspielen, Percussion und sonstigen Effektinstrumente ein, um die modernen Stücke aufführen zu können.

 

Mit der Entscheidung, einen neuen Weg zu gehen, haben wir auch die Ausbildung im Verein enorm verbessert um den jungen Musikern eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten zu können. So wird nun im Einzel- und Kleingruppenunterricht das Spielen nach Noten von qualifizierten Ausbildern vermittelt. 

 

Um die Jugendarbeit zu verbessern wurde eine eigene Jugendordnung erstellt und somit der Weg für einen Jugendvorstand geebnet.

Gemeinsam entscheiden nun jung und junggeblieben welche außermusikalischen Maßnahmen im Jahr stattfinden werden um die Gemeinschaft bestmöglich zu stärken. Ob gemeinsame Grillabende, Kanufahrten, Fahrten in Freizeitparks oder einfach ein gemütlicher Abend zusammen, neben der Musik wird nun einiges mehr geboten.

 

Da auch die Unterstützung Dritter immer wichtiger wird, sind wir seit Ende 2010 gemeinnützig anerkannt und können Spenden empfangen und Spendenbescheinigungen ausstellen.

Um Fördermittel gezielt für die Jugendlichen zu bekommen, um so der Jugend mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung anzubieten, sind wir seit Anfang 2011 beim Jugendamt Altena als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Viel Arbeit die sich gelohnt hat! Mitlerweile sind wir Mitgliedertechnisch auf einem guten Weg und können wieder ca. 22 Mitglieder zählen von denen 10 unter 18 Jahren sind. Bei einem Durchschnittsalter von ca. 26 Jahren sind wir eine junge moderne Truppe die die Tradition nicht vergisst!!!

Wir sind es, die es schaffen wollen, die Freude an der traditionellen Spielmannsmusik mit der, an der modernen Spielleutemusik zu verbinden...

Aus dieser Entscheidung resultierte Platzmangel. Der Proberaum in der JBS Dahle wurde zu klein um die neuen Instrumente unterzubringen. Dort bot sich auch keine Möglichkeit, die Instrumente sicher aufzubewahren und man wollte seine eigenen Proberäume haben. Wir entschieden uns für ein altes Fabrikgebäude an der Altenaer Straße.

Dort waren umfangreiche Renovierungsarbeiten nötig, um aus einer Fabrik mit Maschinen, Kran und Regalen im Inneren einen Proberaum für uns zu machen. Durch den herausragenden Einsatz des Vereins ist es uns gelungen einen wahren "Tempel der Musik" zu erschaffen.

Bilder der Renovierung...

Besonders hervorzuheben sind hier Marcel und Daniela Goldbach, die bei der Renovierung ohne Zweifel ein Höchstmaß an Leistung erbracht haben. Herzlichen Dank!

Im Jahre 2012 kam es zu Änderungen im Vorstand des Vereins. Der langjährige 1. Vorsitzende Wolfgang Müchler trat sein Amt an Daniela Goldbach ab, die durch den 2. Vorsitzenden Marcel Goldbach unterstützt bzw. vertreten wird. Das Amt des Geschäftsführers übernahm Christoph Müller. Harald Mecklenburg wurde zum Gerätewart ernannt und das neue Jugend-Team setzt sich aus der ersten Beisitzerin Josefine Grefe und dem zweiten Beisitzer Nils Kohlhage, der ebenfalls als Gerätewart tätig ist, zusammen.

Vorstand 2012(v.l.: H.Mecklenburg, N.Kohlhage, J.Grefe, M.Goldbach, D.Goldbach, C.Müller)

Da Wolfgang Müchler der einzige Tambourmajor des Vereins war, wurde klar: Ein Vertreter muss her! Als 2. Tambourmajor wurde Nils Kohlhage einstimmig vom Verein gewählt.

Nils Kohlhage

Nils Kohlhage

2. Tambourmajor 

Mitte 2012 wurden wir ein eingetragener Verein.

Wir dürfen uns nun Tambourcorps Dahle 1923 e.V. nennen.

Auf der Jahreshauptversammlung 2013 wurden Änderungen im Vorstand vorgenommen. Das Amt der 1. Vorsitzenden bleibt bei Daniela Goldbach, das des 2. Vorsitzenden bei Marcel Goldbach und die Geschäftsführung liegt in den Händen von Christoph Müller. Das neue Jugend-Team setzt sich aus Nicole und Tanja Hohage, sowie Josefine Grefe und Karay Klenner zusammen. Nils Kohlhage ist ab sofort Beisitzer und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und Jan Grefe nimmt den Posten des Gerätewartes ein.

Vorstand

 Im April 2013 zählt unser Verein 26 Mitglieder.

Mitgliederbereich